Surfen: Der locker leichte Lifestyle. Braungebrannt, immer lässig, die Haare etwas verfilzt vom vielen Salzwasser. Das gefällt uns auch! Und mal ehrlich: So schwer kann das doch nicht sein. Nichts tun kann schließlich jeder und sich von einer Welle treiben lassen ist wohl mit ein wenig Übung machbar. Oder? Weit gefehlt!
Es geht schon damit los, dass nichts tun (wirklich gar nichts tun und das dann auch zu genießen), gar nicht so leicht ist, wie es sich anhört. So seltsam das anmuten mag: Auch Faulenzen will geübt sein.
Und nun kommen wir zum zweiten Teil: die Sache mit den Wellen. Das erste Mal bekommen wir den Pazifik in Jacó zu Gesicht. Seltsamer Weise sind gar nicht so viele Surfer zu sehen. Genau genommen gar keiner. Macht nichts. Ab in die Badehose und rein ins Vergnügen, um einen ersten Vorgeschmack auf die wunderbaren Wellen zu bekommen. Die sind gar nicht mal so klein und ich wünschte, die Schwimmhalle hätte so eine Anlage.
Dann ist es soweit. Am nächsten Tag bereiten wir uns auf unsere erste Surfstunde vor, indem wir uns eine besondere mineralische Sonnencreme ins Gesicht schmieren, die uns wie weiße Geister aussehen lässt. Mit unserem Surflehrer geht es dann an den Rand der Bucht und auf die Bretter. Aber das ist leichter gesagt, als getan. Paddeln, exakt zum richtigen Zeitpunkt aufspringen, das Gleichgewicht halten, die richtige Fußstellung beachten und auch noch die Knie für einen lockeren Stand beugen… Soweit die Theorie, doch während ich noch am Aufstehen bin, hat mich die Welle auch schon vom Board gespült. Und wieder und wieder und wieder… Langsam fühlen wir uns wie ein Cocktail: geschüttelt, nicht gerührt, denn die schätzungsweise 1,5 Meter hohen Wellen haben eine gewaltige Kraft. Nach zwei Stunden bin ich platt, habe gefühlt den halben Pazifik geschluckt oder in die Nase gespült bekommen und habe dabei höchstens zwei bis drei Mal ein wenig elegantes Geradeausgleiten zustande bekommen. Es beschleicht mich das Gefühl, dass hier noch sehr viel Ehrgeiz nötig sein wird.
Fortsetzung folgt…