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Paketstation

Erst lag er so unglaublich weit in der Zukunft, der Umzugstag. Nun ist er gekommen. Genau genommen eher die Umzugswoche, denn um das Infektionsrisiko gering zu halten, habe ich mich entschlossen, alle nicht zu großen Gegenstände eigenhändig in den Quittenweg rüberzufahren. Unser Nachbar Bernd hat mir dafür seinen Anhänger geliehen, der große Dienste geleistet hat. Nebenbei war es spannend, die erste Fahrt mit dem Hänger zu machen. Insbesondere das Rückwärtsfahren ist gewöhnungsbedürftig, weil das Lenkrad genau anders herum als gewohnt einzuschlagen ist, damit der Hänger in die gewünschte Richtung fährt.

So ziehen nach und nach all die (viel zu) vielen Gegenstände Zimmer für Zimmer um. Dabei komme ich mir ein wenig so vor, als würde ich in einem Paket-Center eines Logistikunternehmens arbeiten.

Weniger Glück habe ich bei den Online-Bestellungen, die als Paket eintrudeln. Es hagelt Reklamationen. Mal sind Produkte zerkratzt, ein anderes Mal verbogen oder anderweitig qualitativ nicht in Ordnung. Aber wenn es einen einmal erwischt, dann richtig…

Schritt für Schritt

Inwzischen sind die Küche und die Fußbodenbeläge gekommen. Somit ist alles bereit für das große Finale – den Umzug. Aber Moment mal. Es zeichnet sich schon ab, dass der Umzug wohl doch noch nicht ganz das Ziel ist, sondern doch nur ein weiteres (wenn auch wichtiges) Etappenziel, denn auch nach der Umzugswoche ist die Aktivitätenliste schon gut gefüllt. Und auch vor dem Umzug liegt noch eine ganze Woche, in der viele Gewerke nocheinmal für Rest- und Nacharbeiten ins Haus müssen. Sanitärobjekte, Innentüren, Fußleisten, Malerarbeiten, Elektrik sowie diverse Ausbesserungen an der Küche, usw.

Viel Bewegung

Der Innenausbau geht auf Hochtouren voran. Nach einer etwas ruhigen Zeit während und unmittelbar nach der Estrichtrocknung, sind nun alle Gewerke gleichzeitig vor Ort. Und das ist auch gut so, denn mittlerweile ist die alte Wohnung gekündigt und der Liertermin der Küche ist gesetzt.

Die ein oder andere Hürde ist trotzdem noch zu nehmen. Die Gewerke sind so durch Aufträge überlastet, dass zum Teil schon Angebote zurückgezogen wurden. Das ist nicht nur Einbildung, denn auch unser Architekt berichtet davon, dass Erreichbarkeit und Terminabsprachen immer schwieriger werden.

Mittlerweile ist die Treppe gekommen, der Trockenausbau im Obergeschoss ist abgeschlossen, die Maler- sowie Fliesenlegerarbeiten befinden sich auf der Zielgeraden, die Wärmepumpe ist in Betrieb genommen und auch die ersten Elektrodosen wurden installiert. Man könnte das ein oder andere Zimmer schon beinahe als wohnlich bezeichnen.

Winterpause

Gemeint ist mit der Überschrift eher eine Schreibpause, denn ich war erschrocken, wie lange die Veröffentlichung des letzten Artikels schon wieder her ist. Getan hat sich im Rückblick eine ganze Menge.

Noch im letzten Jahr hat die Geländemodellierung für den Garten begonnen. Außerdem wurden die Heizschleifen auf der Dämmung verlegt und auch die Hausanschlüsse für Wasser, Strom und Internet haben es noch im letzten Jahr geschafft.

Leider nicht der Estrich, wodurch wir die Baupause über die Weihnachtstage nicht für die Trocknung nutzen konnten, womit schon wieder ein Monat weg ist. Aber inzwischen ist nicht nur der Estrich gekommen, sondern auch Heizlüfter und Entfeuchter laufen auf Hochtouren und die folgenden Gewerke stehen in den Startlöchern. Jetzt heißt es lüften, lüften, lüften – jeden Tag!

Pleiten, Pech & Pannen

Bis Mittwoch sah die Welt rosig aus. Der Zeitplan war eng, sehr eng sogar, aber alle Gewerke waren aufeinander abgestimmt und noch vor Weihnachten sollte der Estrich ins Haus kommen. Als wir dann am Mittwochnachmittag zum Fliesenhändler wollten und uns für einen Spontanbesuch auf der Baustelle entschieden, um noch einmal bei der Tiefenbohrung für die Wärmepumpe zuzusehen, ist dieses schöne Kartenhaus dann vollständig in sich zusammengefallen: Beim Haustechniker gibt es zwei Quarantänefälle, die nun alles durcheinander gewirbelt haben.

Das ist natürlich noch nicht alles: Unmittelbar bevor es mit der Bohrung losgehen soll, finden wir ein orangefarbenes Silo mitten vor unserer Haustür, welches den Weg versperrt. Das wurde einfach mal ungefragt an der falschen Adresse abgeladen. Glücklicher Weise konnte der Abtransport dann nach vielen Telefonaten doch recht kurzfristig arrangiert werden. Dabei hat das Silo allerdings den verbliebenen Haufen unserer schönen Verblendsteine gerammt und einige davon zertrümmert.

Noch während die Bohrung läuft, tauchen die Bauarbeiter für den Hausanschluss auf. Leider einen Tag früher als vereinbart und somit müssen sie unverrichteter Dinge wieder abziehen, den der Platz ist noch durch die Bohrmaschine blockiert. Einen neuen Termin wird es wohl dann in diesem Jahr nicht mehr geben. Und als ob das nicht gereicht hätte wird beim Bohren unsere Abwasserleitung getroffen, weil die Positionsvorgaben vom Plan hier nicht ganz zur Realität gepasst haben.

Ok, was soll’s. Wir haben keine Wahl als das zu akzeptieren, was sich nicht ändern lässt und weiterzumachen. Die ersten Fotos zeigen den Erdbohrer, eines der beiden 85 Meter tiefen Bohrlöcher und daneben die in Regelmäßigen Abständen genommenen Gesteinsproben. Darunter ein nicht bestelltes Silio und zur Abwechslung mal eine neue Perspektive auf die Rückansicht.