Archiv des Autors: Stefanie

Flieslein, Flieslein an der Wand

Wer ein neues Haus baut oder eines renoviert wird sich früher oder später mit der Auswahl geeigneter Fliesen auseinandersetzen müssen. Jede Art von Inneneinrichtung unterliegt Trends, so auch die Vorlieben der Menschen für Fliesen.

In kaum ein Gewerk habe ich so viele Stunden Arbeit investiert wie in die Fliesenauswahl. Neben bestimmt sechs verschiedenen Besuchen in den Fliesenstudios, Online-Recherchen und Rücksprachen mit dem Fliesenleger, kommen noch detaillierte Interior-Planungen in 3D hinzu. An dieser Stelle kann ich für Interessierte die Software Palette Home für das Ipad empfehlen.

Ungebrochen ist im Moment die Begeisterung für Betonoptik. Die Fliesenmärkte sind voll von Betonoptik-Fliesen. Wir wollten tatsächlich etwas Zurückhaltenderes und mit einem türkisfarbenen Mosaik gezielt Akzente setzen. Für die Farbe Türkis haben wir uns entschieden, da Sie uns so an die Südsee erinnert. Und was gibt es Schöneres als während des Erfrischens in Gedanken an den nächsten Urlaub zu schwelgen?

Zunächst möchte ich ein paar Bilder meines Interior-Designs für das Haupt- und das Gästebad zeigen.

Bei den Mustern haben wir uns schließlich für die folgenden Fliesen entschieden:

Hauptbad

Gästebad

Flur und Haustechnikraum

Küchenrückwand

Vor kurzem habe ich mich dann schon einmal mit unserem Fliesenleger Mirko Grelck auf der Baustelle getroffen und mit ihm die einzelnen Räume durchgesprochen. Schätzungsweise Anfang Februar kommen die Fliesen dann an Wand und Boden. Die Fugenfarben werden wir vor Ort mit unserem Fliesenleger bemustern. Wie gefällt euch die Auswahl?

Übrigens gibt es auch bei den Badmöbeln mittlerweile Betonoptik. Bei einem deutschen Badmöbel-Hersteller kann man sich Muster verschiedener Oberflächen zuschicken lassen. Im nächsten Bild findet die Oberflächen, die in unsere engere Wahl gekommen sind.

Schreibt doch gern einmal in die Kommentare welche Oberfläche ihr für das Hauptbad und für das Gästebad nehmen würdet.

Planung der Außenanlagen

Zu hegen und zu pflegen sei bereit,
das Wachsen überlaß der Zeit.

In unserem Urlaub an der Nordsee in einem kleinen Ferienhäuschen war es soweit. Beladen mit einem ganzen Stapel Bücher zur Gartenplanung aus der Stadtbibliothek machte ich mich ans Werk. Schnell lernte ich, dass schön angelegte Gärten unterschiedliche Räume schaffen, die es zu entdecken gilt. Ähnlich wie bei einem Haus, das man neugierig auf die verschiedenen Räume betritt.

Der zweite Schritt war, mich inspirieren zu lassen und dabei den Blick nicht dafür zu verlieren, dass der Garten später pflegeleicht sein sollte. Also starte ich diesen Artikel mit ein paar Bildern, die mir kreative Anregung für die Gestaltung unseres Gartentraumes gegeben haben.

Neben dem Sammeln von schönen Ideen musste natürlich auch der Bebauungsplan (auch B-Plan genannt) aufmerksam gelesen werden. Hier standen Hinweise zu Gehölzen und Hecken, Zäunen und Pflastersteinen. So ist in unserem Baugebiet beispielsweise ein wasserdurchlässiges Pflaster vorgeschrieben, auch Ökopflaster genannt.

Nachdem ich alle Fakten gesammelt hatte, machte ich mich ans Werk und zwar zunächst mit Bleistift und Buntstift und brachte auf Papier, wie ich mir unseren Garten vorstellte. Anschließend erstellte ich eine Legende zu meinem Plan. Die Grundlage zur Rücksprache mit Gartenbauern war geschaffen.

Selbst entworfener Gartenplan zur Rücksprache mit Gartenbauern

Neben optischen Aspekten legte ich Wert auf kurze Wege. Beispielsweise ist das kleine Kräuterbeet nahe an der Küche gelegen. Dort möchte ich später neben Basilikum, Rosmarin und Petersilie auch essbare Blüten für Salate anpflanzen. Denn das Auge isst ja bekanntlich mit.

Als nächstes kontaktierte ich Garten- und Landschaftsbauer in unserer Nähe und wir trafen uns auf dem Grundstück zur Rücksprache des Gartenplans. Dabei wurden uns Baustoffhändler genannt, bei denen wir Materialien aussuchen können, damit diese gleich als Materialpreise im Angebot berücksichtigt werden können.

Gleich welches Gewerk ihr bei eurem Bauvorhaben habt. Geht davon aus, dass ihr eine ganze Menge Entscheidungen treffen müsst. So war es auch bei unserer Auswahl der Terrassenplatten, Wegeinfassungen und Pflasteresteine. Das Schöne ist, dass die Baustoffhändler in aller Regel Muster der verschiedenen Materialien für euch bestellen, sodass ihr diese auch einmal mit zur Baustelle nehmen und euch die Realisierung besser vorstellen könnt.

Im Folgenden habe ich ein paar Bilder zusammengetragen von Materialien, die bei uns in die engere Auswahl gekommen sind:

Teil des Auswahlprozesses sind zum Beispiel auch die Verlegearten des Pflasters. Möchte man eine Fläche mit gleichgroßen Steinen oder vielleicht einen wilden Verband, wie auf dem Foto mit dem Ökopflaster zu sehen .

Was ebenfalls nicht unbeachtet bleiben sollte, sind die Pflanzen. Hier haben wir uns einerseits für Rollrasen entschieden, da das Ansähen von Rasen nicht trivial ist. Er muss frei von Unkräutern gehalten werden und braucht wahrscheinlich etwa ein Jahr, ehe man ihn wirklich flächig betreten kann.

Für die Heckenpflanzung haben wir Wildfruchthecken geplant. Diesen gibt man in Gartenbüchern Hecken aus Heidelbeeren oder Johannisbeeren den Vorzug, da Wildfruchthecken mehr bestäubende Insekten anlocken. Diese wiederum bestäuben dann auch die Kulturpflanzen. Nur welche Wildfrucht soll es denn sein? Hier haben wir uns kurzerhand über 15 verschiedene Wildfruchtmarmeladen nach Hause bestellt. Von der Felsenbirne, Eberesche, Hagebutte bis zur Schlehe ist alles dabei. Zwar haben wir noch nicht einmal die Hälfte probiert, aber können schon jetzt sagen: die Felsenbirne schmeckt sehr gut und die Eberesche wird es auf keinen Fall, da sie uns einfach viel zu herb ist und so bitter schmeckt, dass man denkt man isst eine Giftpflanze.

Auf dem Gartenplan seht ihr, dass wir am der Straße zugewandten Teil des Grundstücks rund geschnittene Hecken planen. Hier soll es statt dem sehr krankheitsanfälligen Buchsbaum ein Ilex werden. Es gibt sogar buchsblättrigen Ilex, der wiederum sehr gut für die Insekten ist und sich in halbschattiger Lage wohlfühlt. Direkt vor dem Haus sollen dann zwei Rosenbeete entstehen, die mit Lavendel kombiniert werden. Darüber hinaus gibt es am neuen Wohnort auch Rehe und wie ich nun gelernt habe, knabbern diese nur zu gern Rosen an. Deshalb werden die neu gepflanzten Rosen ein bisschen ungewaschene Schafswolle um den Stamm gewickelt bekommen.

Bei den Gehölzen haben wir uns für die Hauszwetschge entschieden. Zum Richtfest haben wir außerdem einen Kirschstrauch geschenkt bekommen. Den kleinen Steingarten werden vor allem Gräser zieren. Außerdem zieht ein Bambus ein, dessen triebige Wurzeln mit einer sogenannten Rhizomsperre (Wurzelsperre) in Schach gehalten werden.

In Vorfreude auf den neuen Garten habe ich außerdem damit begonnen auf unserem Mutterbodenhaufen Lupinen auszusähen. Man sagt den Wurzeln der Lupinen nach, dass sie bis in 2 Meter Tiefe reichen und den Boden mit Stickstoff anreichern. Eine ideale Gründüngung für unseren Mutterboden also. Es kann nur sein, dass ich Ende September schon etwas zu spät dran war mit dem Aussähen. Auch für zu Hause habe ich Anzuchterde gekauft und 80 Kuhschellen in den Farben Violett und Blau vorgezogen. Ich bin gespannt, wann sich hier das erste Grün zeigt. Gesellschaft bekommen die Kuhschellen von der Spinnenblume. Darüber hinaus habe ich Stecklinge von unserem Flieder geschnitten und warte ganz gespannt, dass sie beginnen zu wurzeln.

Im November haben wir nun auch endlich unseren Garten- und Landschaftsbauer gefunden. Es wird das Blumenhaus Macke aus Krummesse. Wir freuen uns, dass unsere Pläne langsam Gestalt annehmen.

Kein leichter Job

Am Dienstagabend gegen 19 Uhr bin ich noch einmal schnell auf die Baustelle geradelt, um den aktuellen Fortschritt beim Hintermauerwerk zu bestaunen. Als ich ankam rangierte ein großer Sattelschlepper einsam und allein ganz ohne Einweiser in unserer Baustraße. Ich grüßte den Mann und sprach ihm meinen Respekt darüber aus, dass er ganz allein den LKW metergenau rangierten müsste. Er erwiderte dass dies eher selten so anerkannt werde.

Wir kamen ein bisschen ins Quatschen und so erzählte er, dass er heute schon auf zehn Baustellen war, um Material anzuliefern und dabei heute sein Hochzeitstag war. Dann fragte er mich, ob ich noch wüsste wo er frisches Wasser herbekommen könne, um sich zu waschen und zu kochen. Daraufhin versuchten wir es am Bauwasseranschluss auf unserem Grundstück, was leider nicht funktionierte, weil dieser mit Werkzeug abgesperrt worden war. Das machte mich unendlich betroffen.

Hinten am Sattelschlepper hatte er einen kompletten Gabelstapler dabei, mit dem er dann flink die Ladung für den nächsten Morgen zurechtrückte. Er erzählte mir, dass er für einen großen Bauträger Material anliefere, u.a. Fenster, die so teuer seien, dass er sie den Handwerkern direkt am nächsten Morgen persönlich übergeben müsse. Schon allein deswegen musste er nachts bei der Ladung auf der Baustelle bleiben. Ich schlug dann vor, gemeinsam zur benachbarten Gärtnerei zu laufen und dort nach Wasser zu fragen. Gesagt, getan und so war ich froh, dass ich, wenn schon nicht mit Bauwasser, wenigstens mit etwas Ortskenntnis weiterhelfen konnte.

Ich schreibe dies vor allem, um in Erinnerung zu rufen, wie gut man es im eigenen Job hat und welch harte Arbeit andere tagtäglich für uns machen, deren Leistung anerkannt werden sollte.
Und so gut der Ruf eines bestimmten großen Bauträgers ist, fragt man sich doch, was von dem vielen Geld, das die Bauherren für ihr Haus bezahlen, bei den dafür hart arbeitendenden Handwerkern und LKW-Fahrern tatsächlich ankommt.

Ya viene – ya falta poco

Das Busfahren in Nicaragua und Costa Rica erfordert manchmal blitzschnell von einem Bus in den nächsten zu wechseln und manchmal reichlich Geduld mitzubringen. Nachdem wir im Treehouse und der Laguna Apoyo waren, hieß es für uns wieder in Richtung Landesgrenze nach Costa Rica aufzubrechen.

Für die Strecke von der Laguna Apoyo mussten wir zunächst wieder nach Granada. Wir nahmen für diese Strecke ein Taxi und ließen uns in der Nähe der Post absetzen, um noch einige Postkarten aufzugeben.

Die Weiterfahrt hatten wir uns anschließend schneller vorgestellt. Es war 11 Uhr am Vormittag und das Fenster für den Verkaufspunkt des Busses Transnica war nicht besetzt. Ein Einheimischer erzählte mir, dass die Frau, die dort normalerweise Kunden bedient, meistens bei ihrer Schwester verweilt und wir klingelten dort. Leider war sie auch dort nicht aufzufinden und wir spielten mit dem Gedanken, zunächst einen Bus nach Rivas zu nehmen, um von dort weiter zum Grenzort zu fahren. Da allerdings auch der Bus nach Rivas erst gegen 13:30 Uhr fahren sollte, entschieden wir uns dafür, noch bei einem anderen Überlandbusunternehmen anzufragen, nämlich Ticabus. Dort bekamen wir die Information, dass um 13 Uhr ein Bus Richtung Grenze und von dort weiter nach San José fahren würde. Allerdings hatte dies einen gewaltigen Haken: obwohl wir nur bis La Cruz in Costa Rica fahren wollten, hätten wir den vollen Preis bis San José zahlen müssen. Und dieser hätte soviel betragen, als ob wir ein Taxi die 2 1/2 Stunden bis zur Grenze genommen hätten.

Als wir schließlich wieder beim geschlossenen Transnica vorbeischlenderten, rief man uns zu sich. Eine ältere Dame griff zum Telefon und teilte mit, dass zwei Turisten den Bus um 14 Uhr nehmen wollten und man bat uns in ihrem Wohnzimmer zu warten. Aha, also würden wir um 14 Uhr zur Grenze aufbrechen können.

Schließlich trudelte irgendwann die Frau vom Schalter ein und schloss uns auf. Außerdem rief sie den Busfahrer an und erfuhr, dass der Bus später kommen würde (schätzungsweise um 14:30 Uhr). Es hieß also wieder warten und ich hoffte, wir würden den Grenzort noch im Hellen erreichen.

Gefühlt haben wir mittlerweile schon mehr Zeit mit Warten auf Busse verbracht, als dass wir gefahren wären. Es ist auf jeden Fall eine ordentliche Portion Geduld gefragt. Die Locals kommentieren meistens:

„Ya viene.“ (Gleich kommt er)

„Ya falta poquito“ (Jetzt fehlt nicht mehr viel)

Dabei kann „Ya viene“ durchaus 30 Minuten weitere Wartezeit bedeuten.

Kurios war noch, dass an der Grenze die Pässe aller Passagiere eingesammelt wurden und als Stapel den Grenzbeamten zum Abstempeln gereicht wurden. Defakto wurde unsere Identität bei der Ausreise gar nicht überprüft. Aber so ging es schneller und nachdem der Bus durch weitere Grenzbeamte inspiziert wurde, erhielten wir unsere Pässe samt Ausreisstempel für Nicaragua wieder.

Die Einreise nach Costa Rica war anschließend wie immer freundlich. Wir bekamen sogar einen Reisetipp. Für alle, die grenzüberquerend in Zentralamerika reisen, hier noch ein Ratschlag: immer das Ausreiseticket zum Vorzeigen bereithalten und außerdem eine Adresse einer Unterkunft am Zielort.

Wir kamen übrigens noch im Hellen über die Grenze, wo sich Geldwechsler sowie Hängematten- und Mobilfunkverkäufer tummelten. Als wir schließlich in La Cruz den Bus verließen, war es bereits stockdunkel. Wir fanden kurzerhand ein Taxi, das uns zu einem Hostel fuhr. Während des stundenlangen Wartens hatten wir bereits beschlossen, die Nacht lieber in La Cruz zu verbringen.

Alles in allem gilt es ein Gefühl für die lokale Sprache zu entwickeln. Denn mit „gleich“ ist hier eben manchmal eine Stunde gemeint.

Der etwas andere Baumhaus-Wecker

Im Prinzip hat es uns initial wegen der Möglichkeit in einem Baumhaus zu übernachten, nach Nicaragua verschlagen. Das Treehouse Nicaragua war allerdings nicht nur für die Jungle-Atmosphäre bekannt, sondern auch für seine Jungle Rave Parties. Dies erfuhren wir allerdings erst nach unserer Ankunft.

Die Tage vor der großen Jungle-Party verliefen allerdings äußerst entspannt. Jeden Abend gab es ein kleines Spiel, wie in Teams gegeneinander Begriffe erraten oder ein Wissensquiz. Der Spaß kam also nicht zu kurz, denn ganz ohne Internet, nur mit Hängematte im Jungle, da kann schon mal Langeweile aufkommen.

Langeweile allerdings ist manchmal genau das, was man braucht, um der durchgetakteten Welt zumindest eine Zeitlang den Rücken zu kehren. Wenn man sich also fragt, ob man jetzt lieber Lesen oder Bloggen soll zum Beispiel und sich schlussendlich für’s Dösen entscheidet.

Übrigens sollte man abends aufpassen, nicht zuviel zu trinken, denn des Nachts mit Stirnlampe das Baumhaus acht Meter herunter und anschließend den Berg fünfzehn Meter hoch zu klettern, um zu den Toiletten zu kommen, ist schon etwas für Fortgeschrittene.

Geweckt haben uns übrigens morgens nicht allein die Brüllaffen. Bei Anbruch eines jeden Tages pünktlich Zehn vor Acht kam ein riesengroßer Käfer ins Baumhaus geflogen und surrte wie ein Alarm ohne Schlummer-Funktion. Unser Baumhaus-Wecker eben.

Unser eigenes Baumhaus
Brüllaffen
Die Hangout-Plattform