Archiv des Autors: Stefan

Das war doch gestern noch nicht da

Kaum ist man mal einen Tag nicht auf der Baustelle, hat sich schon wieder etwas verändert. Die Bodenplatte in ein paar Tage früher als erwartet gekommen und präsentiert sich auf unserer letzten Baubesprechung. Inzwischen ist auch schon das Hintermauerwerk angeliefert worden.

Bei dieser Gelegenheit hat Stefanie auch gleich noch den Wasseranschluss überprüft: „Ach, der ist ja doch schon angeschlossen!“ waren ihre Worte, als das Wasser aus dem schräg montierten Auslauf direkt auf den Schuh platschte, denn als am vorletzten Freitag das Fundament gegossen wurde, funktionierte der Anschluss noch nicht :)

Und auch an der Rothebek hat sich etwas getan. Der Zaun wurde von den Erschließern gezogen, um die Versickerungsanlage zu schützen.

Das Fundament

Nach ein paar Tagen Pause tut sich nun wieder etwas. Als erstes wurden die Fundamentgräben ausgehoben. Dann folgten die Bewährung sowie die Stahlkäfige. Am Freitag wurde dann der Beton gegossen und zwar etwa 25.000 Liter, die in drei Mischmaschinen angeliefert wurden! Viele große Maschinen und viel Aufregung… Die lustigen Antennen sind übrigens die Fundamenterder. Besonders schön war dann der Tag heute: Da haben wir uns mit unseren zukünftigen Nachbarn Sandra und Stefan getroffen :)

Los geht’s – Der Spatenstich

Im Grunde beginnt unser Baublog viel zu spät. Denn tatsächlich sind wir schon über ein Jahr in der Vorbereitungsphase. Grundstückskauf, Entscheidung zwischen Bauträger und Architekt, Ausschreibungen der Gewerke, Grundrissplanung und vieles mehr.

Dabei kommt im ersten Absatz schon das entscheidende Wort vor: „Entscheidung“. An zu treffenden Entscheidungen mangelt es beim Bauen nicht. Und das Schlimme ist, dass viele Details erst dann scheinbar wichtig werden, sobald man den Fokus darauf lenkt.
Ein Beispiel ist die Dachpfanne. Kennt jeder. Wahrscheinlich könnt ihr auch alle ohne hinzuschauen sagen, dass die häufigsten Farben Rot oder Anthrazit sind. Beim genaueren Hinschauen fällt allerdings auf, dass es viel mehr Unterschiede gibt. Was darf es denn sein: Dachziegel oder Dachstein? Welche Profilform? Matt, engobiert oder glänzend? Besonders schlimm ist dahingehend übrigens die Küchenplanung. Es ist eine Auswahl aus schier unendlich vielen Kombinaitonsmöglichkeiten.

Aber für dieses Jahr haben wir Bauen zu unserem Hobby erkoren und möchten euch gerne mit auf diese für uns ganz neue Form einer abenteuerlichen Reise nehmen.

Unterschiede – das Salz in der Suppe

Es gibt ein paar Dinge, die hier in Lateinamerika einfach ganz anders sind als bei uns daheim. Einige davon stehen in dieser Liste

  • Im Fußweg klaffen teilweise so große Löcher, dass ein ganzer Fuß darin verschwinden könnte. (Ob es hier wohl so etwas wie Haftpflicht gibt?)
  • Zwei Materialien sind heiß begehrt: Beton und Stahl. An jeder Ecke kann man Schweißarbeiten sehen. Tische, Stühle, Treppen – einfach alles wird geschweißt.
  • Bäume? Außerhalb der Städte gibt es ganze Urwälder, aber in den quadratisch angelegten Städten findet man bestenfalls einen Baum im Park.
  • Und wo wir gerade bei Städten sind: Stellt euch mal vor, es gäbe keine Adressen. Die Adressen hier ähneln eher einer Wegbeschreibung: „In der dritten Straße gegenüber vom roten Supermarkt“. (Kein Witz!)
  • Die Preisstaffelung bei Transportmitteln funktioniert etwas anders. Oftmals wird pro Person bezahlt. Es kann auch passieren, dass der Taxifahrer unterwegs noch jemand weiteres mitnimmt. Ob man mit dem Bus die Kurzstrecke fährt oder eine halbe Stunde, ändert nicht zwangsläufig was am Preis.
  • Haltestellen wären eigentlich überflüssig. Eine Handbewegung und der Bus hält um Fahrgäste aufzunehmen oder rauszulassen.
  • Wir erleben eine ausgeprägte Offenheit und Herzlichkeit. Für ein kleines Gespräch ist immer Zeit.
  • In einem Hostel haben wir ein schickes Armband erhalten, das uns als Gäste ausweist und eigentlich beim Checkout durchtrennt wird. Weil es so hübsch war, hat Stefanie auf Nachfrage noch ein ganz neues bekommen. Eine Dauereintrittskarte in den Pool sozusagen.
  • Aus Neugier wird auch hin und wieder mal eine Frage zur deutschen Geschichte gestellt: „Ist das Dritte Reich eigentlich eine Politik oder eine Religion? Gibt es das noch?“